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Die Marienglocke (1477)

Marienglocke

Als zweitälteste Glocke Kreuzweingartens stammt die Marienglocke aus dem Jahr 1477, ihre Herkunft aber verschweigt sie. Es ist lediglich ein Siegel auf ihr zu finden, das der alte Kreuzweingartener Pastor und Heimatforscher Nikola Reinartz (1874-1954) dem Gießer Johan van Alfter zuordnete. In der Tat finden sich in der weiteren Umgebung von Kreuzweingarten andere Glocken, die ein ähnliches Zeichen haben, und von eben diesem Meister stammen. Hinzu kommt, daß die meisten Inschriften von Johan van Alfter einen ähnlichen Wortlaut haben:

Maria heis ich, in die Eir Gotz Luden ich Sent Cresant ind Darie Stembt Hie bii Nu is der Goeder Namen dri. Den Leventichen rofen Die Doden beschrien wir, Anno Domini Mcccclxxvi.

Auf hochdeutsch: Maria heiß ich, zur Ehre Gottes läute ich, Sankt Chrysant und Daria [Anm.: Schutzheilige von Bad Münstereifel, zu dem Weingarten damals gehörte] stimmen hier bei, nun sind der guten Namen drei. Den Lebenden rufen wir, die Toten beklagen wir. Im Jahre des Herren 1477.

Siegel
Vermutlich das Siegel von Johan van Alfter

Was weiter für Johan van Alfter spricht, ist daß er nur auf einer Glocke seinen Namen verewigt hat, wenn er derer zwei auf einmal goß. Beispiele sind Nettersheim und Lövenich; die Inschrift dieser Glocken fängt auch mit "N.N. heiße ich, in die Ehre Gottes leute ich" an. Beide Glocken je Paar tragen das Siegel, aber jeweils nur eine den Namen des Gießers. Daher kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, daß die Kreuweingartener Marienglocke von eben diesem Meister stammt.

Nun stellt sich die Frage: Wo ist dann die Schwesterglocke geblieben, zumal ja die Inschrift von insgesamt drei Glocken spricht? Die Antwort gibt die Friedensglocke.

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